Nachhaltigkeit und Virtuelles Wasser: Die unsichtbare Ressource für eine bessere Zukunft

In einer Welt, in der Wasserressourcen immer knapper werden und Umweltprobleme zunehmen, wird Nachhaltigkeit zu einem zentralen Thema. Eine bisher nur recht wenige beachtete, aber enorm wichtige Komponente beim Thema Nachhaltigkeit ist das Konzept des „virtuellen Wassers.“

Virtuelles Wasser ist das Wasser, das in den Produkten und Lebensmitteln steckt, die wir täglich ge- und verbrauchen. Hier erfahren Sie, wie die Betonung von Nachhaltigkeit im Zusammenhang mit virtuellem Wasser uns auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Zukunft helfen kann.

Die Bedeutung von Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit bedeutet, unsere Bedürfnisse zu erfüllen, ohne die Ressourcen für zukünftige Generationen zu erschöpfen. Das Konzept erstreckt sich auf alle Aspekte des Lebens, einschließlich unseres Wasserverbrauchs. Wasser ist eine, wenn nicht sogar die lebenswichtigste Ressource, und wie wir damit umgehen, hat Auswirkungen auf die gesamte Umwelt und bei genauerer Betrachtung auch auf unsere Gesellschaft – global und regional.

Virtuelles Wasser und Nachhaltigkeit

Virtuelles Wasser ist ein wichtiger Faktor bei der Bewertung der Nachhaltigkeit von Produkten und Lebensmitteln. Wenn wir virtuelles Wasser in den Fokus rücken, können wir es schaffen, unseren ökologischen Fußabdruck und negative Auswirkungen auf unsere Umwelt und unser Wasser weiter zu reduzieren.

Nachhaltige Landwirtschaft

Ein wichtiger Baustein zur Reduktion von virtuellem, aber auch realem Wasserverbrauch ist die nachhaltige Landwirtschaft: Diese zielt darauf ab, Ressourcen effizienter zu nutzen und schädliche Umweltauswirkungen zu minimieren. Prof. Dr. Michael Braungart, der zu den Mitbegründern des Cradle-to-Cradle-Konzepts gehört, geht hier sogar noch einige Schritte weiter. Ein nachhaltiges Leben soll laut Braungart nicht nur die Schäden minimieren, sondern der Welt einen Nutzen bringen. Er vergleicht echte Nachhaltigkeit mit dem Prinzip des Kirschbaums, der durch sein Leben so vielen anderen Organismen erst das Leben ermöglicht. Er spricht hier davon, nicht den ökologischen Fußabdruck so klein wie möglich zu machen, sondern den „guten Fußabdruck“ zu maximieren. So wie der Kirschbaum durch sein Leben das Leben der Pflanzen und Tiere in seiner Umgebung bereichert. In einer nachhaltigen Landwirtschaft würde das heißen, dass die angewendeten Verfahren den gesamten Pflanzen und Tieren im Anbaugebiet zum Nutzen gereichen und allen – den Menschen, dem Boden, den Mikroorganismen, der Flora und Fauna – zu einem besseren, gesünderen Leben verhelfen.

Bewusster Konsum

Auch bewusster Konsum spielt eine riesige Rolle beim Einsparen von virtuellem Wasser. Der Kauf von Produkten und Lebensmitteln mit geringerem virtuellem Wasserverbrauch ist ein Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Dies bedeutet möglicherweise die Wahl von Lebensmitteln mit geringerem Wasserverbrauch oder die Unterstützung von Unternehmen, die nachhaltige Produktionspraktiken einsetzen. Und das muss nicht einmal mehr Geld kosten – es geht hierbei nicht darum, ab jetzt nur noch „Bio“ einzukaufen. In vielen Fällen hilft ein wasserbewusstes Leben sogar, Geld zu sparen, indem man es beispielsweise nicht für „Fast Fashion“ ausgibt. Eine haushaltsübliche Jeans verbraucht unfassbarerweise mindestens 10.000 Liter virtuelles Wasser! Weniger Jeans im Schrank bedeutet also nicht nur mehr Geld auf dem Konto, sondern auch noch eine massive Einsparung von Wasser. Klar, für eine nicht-produzierte Jeans muss keine Baumwolle angebaut werden, die dann bewässert werden muss, aus der dann Stoff für die Hose hergestellt wird, der dann um die halbe Welt zur Nähmaschine in Taiwan geflogen werden muss, usw. Weniger ist hier eindeutig mehr. Und das auf allen Ebenen bis hin zu Ihrem Kontostand.

Wasserrückgewinnung und -recycling

Ein weiterer Punkt in Bezug auf Nachhaltigkeit und Virtuellen Wasserbrauch ist Wasserrückgewinnung und -recycling: Die Entwicklung von Technologien zur Rückgewinnung und Wiederverwendung von Wasser in der Industrie und im Haushalt kann dazu beitragen, den Wasserverbrauch insgesamt zu senken. Hier sind vor allem regionale Strategien gefragt. Von Rigolen über Zisternen über die Weiterentwicklung von Abwasser-Trennsystemen (zum Beispiel bei der Toilettenspülung) bis hin zum Rückbau von alten Drainagen auf Ackerflächen – hier ist noch viel Luft nach oben. Weltweit, aber auch direkt vor unserer Haustür hier in Bayern. (Eigentlich auch hinter der Haustür, wenn man nochmal an das Beispiel mit der Klospülung denkt.)

Unsere Verantwortung für eine nachhaltigere Zukunft

Nachhaltigkeit sollte nicht nur ein Schlagwort sein, sondern eine Verpflichtung, die wir alle teilen. Die Betonung von Nachhaltigkeit im Zusammenhang mit virtuellem Wasser kann uns dabei helfen, bewusstere Verbraucher zu werden und unseren Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft zu leisten.

Indem wir den virtuellen Wasserverbrauch reduzieren, tragen wir dazu bei, die verbleibenden Wasserressourcen für kommende Generationen zu bewahren und einen nachhaltigeren Lebensstil zu fördern. Es liegt an uns, unser „blaues Gold“ besser zu verstehen und unsere Handlungen entsprechend anzupassen, damit virtuelles Wasser zu einem Instrument für positive Veränderungen in unserer Welt wird.

Darauf ein Gläschen Trinkwasser aus der Leitung! (Auch der Genuss von Leitungswasser hat übrigens eine hervorragende Ökobilanz und ist ein Beitrag zu Wasser- und Umweltschutz. Schließlich muss es nicht in Flaschen abgefüllt und zu den Verkaufsorten transportiert werden, sondern kommt frisch und gesund direkt bei Ihnen zuhause aus dem Hahn!)

Wohl bekomm´s,

Ihr Wasser-Info-Team Bayern e.V.

PS: Die Vorlage für das Titelbild wurde von DALL-E erstellt, einer künstlichen Intelligenz, die Bildbeschreibungen in Textform in Bilder verwandelt. Auch das braucht virtuelles Wasser, aber in Maßen eingesetzt kann das wie in allen Bereichen der Wasserwelt sehr wertvoll sein.

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