Josef Pellkofer, Dingolfings Bürgermeister und Vorsitzender des Wasser-Info-Teams Bayern, fordert die Bundes- und Staatsregierung stellvertretend für die bayerischen Wasserversorger auf , sich auch finanziell an praxisnahen und wirkungsvollen Maßnahmen für mehr Grundwasserschutz zu beteiligen.
In dieser Diskussion um erhöhte Nitratwerte im Grundwasser und die Weiterentwicklung der deutschen Düngeverordnung nimmt das Wasser-Info-Team (WIT) Bayern die Staats- und Bundesregierung in die Pflicht. „Es geht nicht allein um die Landwirtschaft. Der Staat ist für den flächendeckenden Grundwasserschutz zuständig. Darum soll er auch seiner Verantwortung gerecht werden“, sagt Josef Pellkofer, Bürgermeister der Stadt Dingolfing und aktuell und aktuell Vorsitzender des WIT, das die Interessen der bayerischen Wasserversorger vertritt. Konkret schlägt er zum Beispiel die Einführung staatlicher Zuschüsse für Landwirte beim Kauf von sensorgestützten Düngesystemen vor.
„Die moderne Technik macht es möglich, dass während der Düngung auf dem Feld der Nährstoffgehalt im Boden gemessen wird. Je nach Ergebnis wird dann automatisch nur noch die Menge an Dünger ausgebracht, die notwendig ist, um die Pflanzen optimal zu versorgen“, erklärt Pellkofer. „Nur muss diese Technologie, die derzeit noch relativ teuer ist, auch flächendeckend zum Einsatz kommen. Damit sich mehr bäuerliche Betriebe möglichst schnell an diese Investition herantrauen, sollte der Staat im Sinn des Grundwasserschutzes finanzielle Hilfe leisten.“
Ein solcher Zuschuss wäre laut Pellkofer eine von mehreren sinnvollen Maßnahmen, die Staats- und Bundesregierung nun vorantreiben sollten. „Wichtig ist, dass schnell für ganz Deutschland gehandelt wird. Dafür braucht es praxisnahe und pragmatische Maßnahmen, die Landwirte wirtschaftlich arbeiten und überlegen lassen und gleichzeitig das Grundwasser schützen.“
Die derzeitige Debatte über die Anzahl der Grundwasser-Messstellen helfe da nur bedingt weiter. Das WIT sie zwar bereit, den Ausbau des Messstellennetzes zu unterstützen, indem bestehende Messstellen der Wasserversorger in die amtliche Analyse der Nitratbelastung einbezogen werden können, um noch mehr Transparenz zu schaffen. Aber das Messstellen-Thema lenke vom eigentlichen Problem ab, dass nur so viel gedüngt werden dürfe, wie die Pflanzen und Böden tatsächlich aufnehmen können. „Darum wollen wir Politik und Landwirtschaft gleichermaßen beim Wort nehmen, dass die Düngung in den Griff bekommen werden muss“, betont Pellkofer.
„Die bayerischen Wasserversorger stehen für einen konstruktiven Dialog zur Verfügung, um gemeinsam die besten Werkzeuge für wirksamen Grundwasserschutz zu entwickeln. Damit auch die nächsten Generationen unser wichtigstes Lebensmittel nutzen können“, sagt Pellkofer.
Deutschland ist von der EU-Kommission aufgefordert, bis Mai die Änderung der deutschen Düngeverordnung von 2017 abzuschließen. Ansonsten drohen der Bundesrepublik Strafzahlungen in Millionenhöhe.
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