Wasser rutscht aktuell sowohl bei den Medien, als auch in der Politik immer weiter nach oben auf den Redaktionsplänen und Tagesordnungen.
„Read my lips:“, sagt Dr. Juliane Thimet, die Vorstandsvorsitzende der Wasserwerksnachbarschaften Bayern und stellvertretende Geschäftsführerin im bayerischen Gemeindetag, schon seit Langem, „Wasser wird das Thema Nummer Eins werden.“.
So, wie es aktuell aussieht, wird ihre Prophezeiung wohl eher wahr, als gedacht.
Kürzlich war ein Artikel im Oberbayerischen Volksblatt und auch im Münchner Merkur zu lesen, der über die Forderungen der Grünen in Bezug auf mehr Wasser- und Grundwasserschutz berichtet.
Die Grünen sind wohl im Moment die Partei, die sich am engagiertesten für das Wasser einsetzt. Nicht ganz unschuldig daran ist vermutlich MdL Rosi Steinberger, die Wasser in ihrer langjährigen politischen Karriere schon immer auf dem Schirm hat. Im WIT-Interview [Link] verrät sie der Wasser-Bloggerin des Wasser-Info-Teams Bayern e.V.: „Egal, wo ich bin, irgendwie lande ich immer wieder beim Wasser.“
Nun haben die Grünen umfangreiche Forderungen für den Schutz des Wassers aufgestellt.
Es geht dabei um verschiedene Punkte, die vor allem die regionale öffentliche Wasserversorgung stärken, und jeglichen Privatisierungstendenzen entgegenwirken sollen. Diese sind ja in Bayern durchaus erkennbar, wie zum Beispiel der BR in seinem Beitrag vom 5. März 2023 berichtet.
Merkur und Oberbayerisches Volksblatt zitieren in diesem Zusammenhang den Fraktionschef der Grünen, Ludwig Hartmann: „Der Schutz unseres Wassers hat oberste Priorität. Wir wollen unser Wasser absichern vor der Ausbeutung durch Konzerne, vor Verschmutzung und Verschwendung, und vor einer Staatsregierung, die noch immer nicht verstanden hat, wie wichtig es gerade in Zeiten des Klimawandels ist, unser Lebenselixier Wasser zu sichern.“
Die Grünen fordern ein Wassersicherungsgesetz, das ein Novum in Deutschland darstellen, und einen Überbau zu den bereits bestehenden Gesetzen bilden würde. Hartmann verwies laut den beiden Zeitungen auf die jüngst erst nach öffentlichem Protest gestoppten Pläne, die Schutzvorschriften über eine Novelle des Landesentwicklungsprogramms (LEP) für Grundwasser aufzuweichen. Darüber hat MdL Rosi Steinberger ebenfalls im WIT-Interview gesprochen.
Das neue Wassersicherungsgesetz soll mehrere Punkte umfassen:
Es geht um den Schutz des Tiefengrundwassers, dessen Nutzung weiter eingeschränkt werden soll. Einzige Ausnahme: Die Öffentlichen Wasserversorger. Außerdem sollen die Wasserschutzgebiete auf eine Landesfläche von mindestens 12 Prozent ausgeweitet , sowie ein Wasserentnahme-Entgelt und ein Wasserentnahme-Kataster sollen darin eingeführt werden. Es gibt nämlich bis dato in Bayern keine Stelle und kein Register, in dem aufgeführt wäre, wer wo wie viel Wasser entnimmt. Laut Hartmann geht es zu, „wie im wilden Westen. Wir wollen wissen, wofür und vom wem unser wertvollstes Allgemeingut genutzt wird.“.
Auch für die dezentrale Wasserversorgung machen sich die Grünen stark. Auch hier nochmal ein Zitat von Hartmann aus den Zeitungsartikeln, weil es ganz sicher sehr vielen „Wasserern“ aus dem Herzen spricht: „Dass wir in Bayern die Menschen über regionale Brunnen mit Trinkwasser versorgen können, ist ein hohes Gut. Das gilt es zu bewahren.“
Ganz fernab von allen Parteibüchern können wir als Wasser-Info-Team Herrn Hartmann nur zustimmen. Die regionale Wasserversorgung ist ein zentraler Punkt bei der kommunalen Daseinsvorsorge und darf nicht in Gefahr gebracht werden.
Helfen auch Sie mit beim Grundwasserschutz – es gibt Vieles, was Sie auch als Einzelner und Einzelne machen können. Klar, es braucht Richtlinien und Gesetze von Seiten der Politik. Nichtsdestotrotz haben wir alle auch eine persönliche Verantwortung der Umwelt und unserem Wasser gegenüber. Unser Tipp: Fangen Sie an, Trinkwasser aus der Leitung zu trinken. Das ist ein großer Schritt für Wasser und Umwelt, und stärkt in jedem Fall Ihre Wertschätzung Ihrem regionalen Versorger gegenüber.