Das ganze Ausmaß dieser Trockenperiode zeigt sich jedoch erst nach und nach. Im landwirtschaftlichen Bereich liegen die Verluste der letzten beiden Jahre bei mehreren Milliarden Euro. Im Forstbereich sind die Schäden schwerer einzuspeisen, da die aktuellen Ereignisse die nächsten 20 Jahre beeinflussen werden.
Aktuelle Schätzungen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft gehen davon aus, dass in den letzten beiden Jahren ca. 245.000 Hektar Wald aufgrund von Wasserknappheit verloren gegangen sind. Dabei ist das Vertrocknen der Bäume nicht unbedingt das größte Problem. Viel schlimmer sind Schädlinge, gegen die sich der Baumbestand bei Trockenheit nicht zur Wehr setzen kann. Denn ohne ausreichende Flüssigkeitszufuhr kann ein Baum z.B. nicht genügend Harz absondern, um sich gegen Pilze oder eine Insektenart zu schützen.
Um diese und andere Dürrefolgen abzuschätzen wurde am Helmholtz Zentrum für Umweltforschung der Dürremonitor entwickelt. Ein Online-Tool, das den Bodenfeuchtezustand in Deutschland simuliert, als Karte darstellt und einordnet wie trocken es gerade ist.
Um hier zu validen Daten zu kommen, haben die Forscher Deutschland als Modell nachgebaut und dabei Bodenbeschaffenheit, Höhenlage, Hangneigung, Landnutzung, Flüsse, Seen und viele weitere Parameter einfließen lassen. Dieses digitale Abbild Deutschlands wird jetzt täglich mit den Daten aus 2.500 Messstationen des Deutschen Wetterdienstes gefüttert. So kann die Software eine Karte der Bodenfeuchte in verschiedenen Tiefen erstellen. Landwirte haben dadurch die Möglichkeit, abzuschätzen, wie gut ihre Flächen mit Wasser versorgt sind.
Aktuell besonders von der Trockenheit betroffen sind Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Bayern. Dabei treten die Probleme weniger im Mutterboden, also der obersten Schicht auf, sondern vor allem in den darunter liegenden Schichten bis 1,80 m Tiefe. Viele Landwirte haben ihren Betrieb bereits auf Sorten umgestellt, die mit der Trockenheit besser umgehen können wie z.B. Hafer oder Linsen.
Darüber hinaus haben Erkenntnisse des Dürremonitors zur Gründung einer Klimainitiative geführt, die herausfinden will, wie wir noch mehr CO2 Emissionen einsparen und uns optimal an das veränderte Klima anpassen können. Denn Dürreereignisse werden in Zukunft eher zunehmen.
Was das bedeutet, haben die letzten beiden Jahre eindrucksvoll gezeigt.