Heute möchten wir vom Wasser-Info-Team Bayern e.V. eine wichtige Sache mit Ihnen, liebe Verbraucher:innen, besprechen.
Kennen Sie das auch, dass Dinge so vollkommen normal und alltäglich sind, dass man gar nicht darüber nachdenkt, ob sie richtig oder falsch sind?
Schon allein rund um das Thema Wasser findet man dazu unzählige Beispiele. Um nur eins zum besseren Verständnis zu nennen: bis weit in die 80er Jahre hinein war es vollkommen normal, beim Zähneputzen das Wasser laufen zu lassen. Darüber hat einfach keiner nachgedacht, es war normal. Mit der Umweltschutzbewegung der 80er Jahre wurde das plötzlich allerorts thematisiert. In Schulen, in Kindergärten, in den wenigen Medien, die es zu dieser Zeit gab: überall war es plötzlich angesagt, Umweltschutz zu betreiben und im Zuge dessen Wasser zu sparen. Heute ist es fast undenkbar, beim Zähneputzen das Wasser laufen zu lassen, stimmt´s?
So eine Normalität, die sich über viele Jahrzehnte einfach in unser Leben eingeschlichen hat, wollen wir heute mit Ihnen zusammen korrigieren, ja, sie vielleicht sogar zum ersten Mal ansprechen.
So kann eine neue Sichtweise Einzug in der allgemeinen Wahrnehmung halten – und sich nach und nach eine neue Normalität bilden. Genau wie beim Zähneputzen.
Um was geht es uns also heute?
Die Überschrift hat es ja schon angekündigt. Es geht um die Tatsache, dass Trinkwasser kostenlos ist.
„Was?“ werden Sie jetzt wahrscheinlich denken. „Unsere Wasserrechnung sagt aber was Anderes!“
Und hier decken wir jetzt zusammen mit Ihnen einen lang verbreiteten Irrtum auf. Aber seien Sie nicht zu streng mit sich, dieser Denkfehler steckt nicht in Ihnen individuell, sondern es ist ein Irrtum, der sich kollektiv in unserem gesamten System breitgemacht hat.
Immerhin spricht ja die Politik heute noch vom „Wasserpreis“ oder den „Trinkwasserkosten“ oder ähnlich irreführenden Worten.
Wir möchten Ihnen hier und heute versichern: das ist einfach falsch, und über Kurz oder Lang brauchen wir dazu auch ganz neue Formulierungen in Gesetzestexten und medialen Darstellungen.
Denn: Trinkwasser gibt es bei uns umsonst.
Woher kommen dann die Kosten auf Ihrer Wasser-Rechnung? Lassen Sie uns gemeinsam nachforschen:
Das Wasser ist ja erstmal nur sogenanntes „Rohwasser“. Das muss erstmal von der Quelle oder dem Brunnen zum Wasserwerk gelangen. Dafür braucht es Infrastruktur wie Rohrleitungen und Pumpen. Die Leitungen müssen eingekauft, verlegt und gewartet werden. Das kostet Geld:
Zum einen die einmaligen Anschaffungskosten, außerdem Kosten für Reparatur und Wartung, und nicht zuletzt natürlich die Gehälter unserer Mitarbeiter. Und jede:r weiß schließlich, dass ein Gehalt nicht nur aus dem besteht, was der Mitarbeiter am Ende auf dem Konto hat. Auch wir als kommunaler Arbeitgeber müssen natürlich Lohnnebenkosten abführen. Da kommt ganz schön was zusammen, wie Sie sich sicher vorstellen können.
Dann kommen alle Betriebskosten hinzu. Unser Gebäude muss beheizt und unterhalten werden. Wir haben ja nicht nur unsere Arbeiter:innen draußen am Leitungsnetz, sondern auch Leute, die im Büro arbeiten. Klar, aus Gründen der Kostenersparnis könnten wir sie frieren lassen – kleiner Scherz.
Sie sehen schon, das ist ganz schön viel Geld, das benötigt wird, um Ihnen bestes Trinkwasser an den Hahn zu liefern.
Und dabei haben wir bei Weitem noch nicht alles aufgezählt: Versicherungen, der nötige Fuhrpark, Werkzeuge, Computer, Software, TÜV-Kosten, und, und, und.
Der sogenannte „Wasserpreis“ ist tatsächlich am Ende nur ein „Bereitstellungpreis“.
Denn mit den rund 1,20 Euro für einen Kubikmeter Wasser (das ist der All-inklusive-Preis, bei dem schon die jährliche Gebühr miteingerechnet ist) bezahlen wir nur die anfallenden Kosten. Das Wasser an sich ist vollkommen gratis!
Ist das nicht eine gute Nachricht?
Viele liebe Grüße,
Ihr Wasser-Info Team Bayern e.V.
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