Am Dienstag, den 7. Februar war das Wasser-Info-Team Bayern e.V. zu Besuch beim Zweckverband zur Wasserversorgung der Bad Abbacher Gruppe.
Es war wirklich ein ganz wunderbarer Nachmittag mit strahlendem Sonnenschein, an dem wir uns mit Andreas Gimmel, dem Geschäftsleiter des Zweckverbands zur Besichtigung des kleinen, sehr feinen Betriebs, und speziell der neuen Hochbehälter, verabredet hatten.
Andreas Gimmel hatte auch den Verbandsvorsitzenden und Bürgermeister des Marktes Bad Abbach, Dr. Benedikt Grünewald und die örtliche und überregionale Presse eingeladen, und so machten wir uns zusammen mit Herrn Gimmel, Herrn Dr. Grünewald und Wassermeister Christian Knott auf den Weg zur Besichtigungstour durch das Versorgungsgebiet.
Die erste, wirklich beeindruckende Station war der neue Hochbehälter Lengfeld, das „Schmuckstück“ des Zweckverbands, wie Herr Knott und Herr Gimmel den Hochbehälter liebevoll nennen. Oder auch „die Schatzkammer für den blauen Schatz“, wie Herr Dr. Grünewald schmunzelnd hinzufügte. Und die Kosenamen sind wahrlich nicht übertrieben! Der Hochbehälter ist wirklich eine Schau. Brandneu, edelstahlglänzend, und beeindruckend riesig sind sie, die beiden Zylinder, die bei einer Wandstärke von nur 4mm je eine Million Liter Trinkwasser speichern können.
„Eigentlich sind das zwei Coladosen!“, scherzte Wassermeister Christian Knott.
Überhaupt konnte man den „Jungs vom Zweckverband“ anmerken, wie stolz sie sind auf die blitzsaubere Halle mit den riesigen runden Tanks. Wir können das natürlich nachfühlen. So ein Bauwerk ist ja nicht nur eine große Investition, sondern auch richtig viel Arbeit – Kopfarbeit und natürlich auch körperliche Arbeit für die Techniker des Betriebs. Es muss viel bedacht werden, die Zusammenarbeit mit den Ingenieurinnen und Ingenieuren muss eng abgestimmt werden, und im Laufe der Planungsphase muss der erste Entwurf an die örtlichen Gegebenheiten und die Wünsche der Techniker angepasst werden. „Zum Beispiel haben wir hier unten noch große Türen hinzufügen und einbauen lassen. Was soll ich mit einer Klappe im Dach?“, erzählt Christian Knott engagiert. „Da braucht man dann immer einen Kran, das ist unpraktisch für den täglichen Betrieb. Da musste eine bessere Lösung her, und so haben wir eben die großen Türen hier im Erdgeschoss mit einplanen lassen.“
Das Gebäude geht über zwei Stockwerke – eigentlich drei. Man betritt das Gebäude von außen ebenerdig, aber im Inneren führen Treppen nach unten zur Basis der überdimensionalen „Coladosen“, und nach oben, zum Deckel der Behälter.
Zuerst stiegen wir die Treppen hinunter und schauten uns den Boden der Hochbehälter ganz genau an. Durch die Bullaugen hat man einen spektakulären Blick auf das Innere der Behälter. Massen an glitzerndem, klarem und appetitlichem Trinkwasser sprudeln an einer Seite in das riesige Gefäß, und man bekommt wirklich einen Heidenrespekt vor der Arbeit der Erbauer und Betreiber.
Während der Besichtigung unterhalten wir uns über die verschiedensten Wasser-Themen, unter anderem über Rohrbrüche. Das Thema kommt auf, weil uns die Dame von der Mittelbayerischen Zeitung fragt, welche Beiträge denn besonders beliebt sind beim Publikum. Und Rohrbrüche sind schwer angesagt in der Wassercommunity. Das verwundert zwar die Medienschaffenden, für uns „Wasserer“ ist das eine Selbstverständlichkeit. Was gibt es Spannenderes, als große technische Bauwerke und große Rohrbrüche? Das sind immer Bilder, auf denen es richtig zur Sache geht. Das interessiert die Social Media-User/innen logischerweise immer sehr.
Als nächstes statten wir dem zweiten Hochbehälter in Bad Abbach einen Besuch ab. Die beiden Behälter in dieser Halle fassen je 750.000 Liter Trinkwasser, sind damit nicht ganz so riesig wie die in Lengfeld, dafür ist der Ausblick von der Anhöhe über die Donau und Bad Abbach eine Schau. Und der Platz vor der Halle lädt zum Feiern ein – das haben die Abbacherinnen und Abbacher auch schon gemacht. Der Zweckverband hatte vor einiger Zeit ein erfolgreiches Fest anlässlich des Tages der offenen Tür für die Bevölkerung. Dr. Benedikt Grünewald, Christian Knott und Andreas Gimmel geraten richtig ins Schwärmen, als sie davon berichten.
Hinter der Halle steht noch das kleine ausrangierte Hochbehälter-Gebäude aus der Zeit vor der Modernisierung. Hier treffen Vergangenheit und Zukunft ganz konkret aufeinander, und man bekommt ein Gefühl dafür, wie sich die Wasserversorgung über die Jahrzehnte entwickelt hat. Allerdings soll es noch diesen Sommer abgerissen und als Ausgleichsfläche genutzt werden. Eine gute Entscheidung, die Welt mit mehr Bäumen und Sträuchern zu beschenken. Wasserschutz heißt eben auch Umweltschutz.
Noch weiter zurück in die Vergangenheit geht es, als wir den Burgberg besuchen. Direkt neben dem Heinrichsturm liegt der längst stillgelegte Hochbehälter, der bereits in den 1960er Jahren außer Betrieb genommen wurde. Das Wasser begleitet die Menschen halt schon seit ihren Anfängen.
Zuletzt besuchen wir noch das Verwaltungsgebäude des Zweckverbands. Besonders bemerkenswert sind die Besprechungsstühle. Sie denken jetzt vielleicht, wie kann ein Besprechungsstuhl bemerkenswert sein? Das verraten wir Ihnen gerne: Die Stühle waren ausgemusterte Exemplare aus dem Rathaus, die dem Zweckverband überlassen worden waren. Da sie neu bezogen werden mussten, wurde kurzerhand ein cooles Upcycling vorgenommen, und die Stühle mit lauter unterschiedlichen Stoffen bezogen. Das macht optisch wirklich was her! Und auch hier wieder: Eine wirksame Umweltschutzmaßnahme, die auf Nachhaltigkeit setzt. So sind sie halt, die Wasserer rund um Geschäftsleiter Andreas Gimmel.
Der Zweckverband zur Wasserversorgung der Bad Abbacher Gruppe ist ein ganz besonderer, kleiner, sehr sympathischer Betrieb, und wir möchten uns von Herzen für den wunderbaren Nachmittag mit so vielen Eindrücken bedanken!