Trinkwasser aus der Leitung ist beliebt – Flaschenwasser hat das Nachsehen

In Zeiten von vielen schlechten Nachrichten hat das Wasser-Info-Team Bayern eine gute Nachricht für Sie, liebe Leserinnen und Leser.

Wir erklären ja schon seit Langem allen, die es hören und auch nicht hören wollen, dass Trinkwasser aus der Leitung gesund und kostengünstig ist. Zusammen mit vielen anderen Akteuren, wie zum Beispiel a tip:tap, organisieren wir verschiedenste Aktionen, informieren die Öffentlichkeit, werden nicht müde, unser Herzensthema immer und immer wieder anzusprechen.

Und es scheint, als wären unsere Bemühungen jetzt in einem breiten Bewusstsein angekommen – der Verbrauch von Flaschenwasser sinkt. Ganz im Gegensatz zum Genuss von Leitungswasser, der steigt immer weiter an. Das finden wir natürlich klasse!

Aber warum ist das so?

Ein wichtiger Vorteil von Leitungswasser ist seine Qualität. In Deutschland gelten strenge gesetzliche Vorschriften und Kontrollen, um sicherzustellen, dass das Leitungswasser den höchsten hygienischen und gesundheitlichen Standards entspricht. Auch die Verbraucherzentralen betonen, dass das Leitungswasser in Deutschland einwandfrei ist und bedenkenlos getrunken werden kann. Im Gegensatz dazu ist die Qualität von Flaschenwasser nicht immer garantiert, da es oftmals langen Transport- und Standzeiten ausgesetzt ist und aufgrund des Verpackungsmaterials belastet sein kann.

Ein weiterer Vorteil von Leitungswasser ist der Umweltschutz. Durch den Verzicht auf Flaschenwasser wird eine Menge an Plastikmüll eingespart, der ansonsten in den Ozeanen landen würde und die Umwelt verschmutzt. Auch der Energieaufwand zur Herstellung und zum Transport von Flaschenwasser fällt weg, was zu einer erheblichen Reduktion des CO2-Ausstoßes beiträgt.

Neben diesen Vorteilen gibt es auch wirtschaftliche Gründe, warum Leitungswasser immer beliebter wird. So ist es zum Beispiel deutlich günstiger als Flaschenwasser und kann praktisch unbegrenzt zur Verfügung gestellt werden. Das spart nicht nur Geld, sondern auch den Aufwand, ständig neue Flaschen zu kaufen und zu transportieren.

Auch in der Gastronomie hat sich Leitungswasser mittlerweile etabliert. Immer mehr Restaurants und Cafés bieten ihren Gästen kostenloses Leitungswasser an, um ihnen eine kostengünstige und umweltfreundliche Alternative zu Flaschenwasser zu bieten. Diese Entwicklung wird auch von der Politik unterstützt, so gibt es mittlerweile zahlreiche Initiativen, die das Trinken von Leitungswasser fördern und die Installation von öffentlichen Trinkbrunnen vorantreiben.

Ein für uns, und bestimmt auch für alle anderen Wasser-Fans, erfreuliches aktuelles Beispiel dafür, dass Trinkwasser aus der Leitung immer beliebter wird, finden wir außerhalb von Bayern im Landkreis Lüneburg. Dort wurde nach Protesten der Bau eines neuen Brunnens für Coca-Cola gestoppt. Allerdings waren in dem Fall wahrscheinlich nicht nur die Proteste ausschlaggebend für den Stopp des Brunnenbaus, sondern vor allen die miesen Geschäftsaussichten für Wasser aus der Flasche. Der NDR zitiert in seinem Bericht den Geschäftsführer Customer Service & Supply Chain der Coca-Cola Europacific Partners Deutschland GmbH, Tilmann Rothhammer: „Der Markt schrumpft. Deshalb sind wir nach intensiver Prüfung zu dem Schluss gekommen, dass die Marktsituation einen wasserrechtlichen Antrag für eine zusätzliche Wasserentnahme aktuell nicht mehr rechtfertigt“.

Eine Schlappe für einen Abfüller, ein Gewinn für das Wasser und die Umwelt. Und dadurch für die gesamte Bevölkerung und die nachfolgenden Generationen. Wir müssen unser Wasser schützen wo es geht, und dürfen es nicht einem gewinnorientierten Markt überlassen. Das haben wohl in der Zwischenzeit schon sehr viele Menschen verstanden.

Wenn das keine guten Neuigkeiten sind! Darauf ein Gläschen Wasser aus der Leitung –

Zum Wohl,

Ihr Wasser-Info-Team Bayern e.V.

Quellen:

Umweltbundesamt: Trinkwasser aus der Leitung
Verbraucherzentrale: Leitungswasser – bedenkenlos trinken
BDEW: Studie zeigt steigende Beliebtheit von Leitungswasser in der Gastronomie
NDR: Streit ums Grundwasser: Coca-Cola verwirft Brunnenbau-Pläne

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