WIT unterwegs bei der Juragruppe: Zauberhafte Fränkische Schweiz, modernste Technik und ein fantastisches Team! – Ein kulinarischer Wasser-Reisebericht 

Die Juragruppe, der kommunale Zweckverband zur Wasserversorgung des Gebiets von Pegnitz bis Hollfeld im oberfränkischen Landkreis Bayreuth, ist einer von Bayerns Vorzeige-Versorgern. 

Ein Vorzeige-Versorger? Ja – und das kann man wirklich ganz ohne Übertreibung so stehenlassen. Die Juragruppe mit ihrem Führungsteam rund um Werkleiter Hans Hümmer, dem technischen Leiter Daniel Hofmann, der kaufmännischen Leiterin Elisabeth Ziegler, Leitung der Planungsabteilung Bauabwicklung Marc Vierhuff und Leitung IT und Digitalisierung Andreas Berner ist ein äußerst bemerkenswerter Zweckverband, der in Bezug auf Technik, Ausstattung und Knowhow den höchsten Standards entspricht. 

Und nicht nur die technische Seite des Wasserversorgers ist beispielhaft – auch auf der „menschlichen Seite“ stimmt hier rundum einfach alles. Das durften wir vom Wasser-Info-Team kürzlich live miterleben, als wir zum Betriebsausflug ins Versorgungsgebiet bei den lieben Kollegen und Kolleginnen in der fränkischen Schweiz zu Gast sein durften. 

Der Betriebsausflug war im Vorfeld ein kleines Diskussionsthema. Wie in den besten Familien ist man sich auch hier nicht immer in jedem einzelnen Punkt hundertprozentig einig. Der Vorschlag, den Betriebsausflug ins Versorgungsgebiet zu machen, kam nicht sofort bei allen gut an. Am Ende war der Tag aber einfach nur fantastisch und alle waren rundum glücklich und zufrieden – so viel können wir an dieser Stelle schon verraten! 

Zu der Idee, dass der Betriebsausflug ins eigene Versorgungsgebiet gehen sollte, kam es, weil es bei der Juragruppe aktuell sehr viele spannende Projekte gibt. Einer der Hochbehälter wird gerade mit großem Aufwand saniert, ein weiterer kleiner Versorger wird sich dem Zweckverband zum Jahreswechsel anschließen und es wird mit Hochdruck an dem Ziel gearbeitet, höchste Versorgungssicherheit im gesamten Großraum Pegnitz zu gewährleisten. In Zeiten von Klimawandel und Dürreperioden, und gerade im ansonsten recht trockenen Franken ist das heute wichtiger denn je. 

Das ansonsten recht trockene Franken trifft übrigens auf die fränkische Schweiz nicht zu. Wassermangel ist im Versorgungsgebiet der Juragruppe kein Thema. Die Hauptproblematik hier in der Region ist, dass es ein sogenanntes „Karstgebiet“ ist. Das heißt, der Untergrund besteht hauptsächlich aus Gestein mit nur sehr dünnen darüberliegenden Erdschichten. In diesen „steinreichen“ Regionen mit Klüften und Dolinen, die das Wasser extrem schnell ins Grundwasser leiten, muss vor allem äußerst sorgfältig darauf geachtet werden, dass so wenig Schadstoffe wie möglich durch Niederschläge ins Grundwasser gespült werden. Hier sind Sondervereinbarungen mit der Landwirtschaft unverzichtbar und große Wasserschutzgebiete von höchster Wichtigkeit. Seit 2006 ist die Juragruppe aufgrund gesetzlicher Vorgaben im Verfahren, um die Schutzgebiete in den beiden größten Trinkwasservorkommen Nordbayerns anzupassen. Aufgrund der Besonderheit eines Karstgrundwasserleiters und der daraus resultierenden höheren Schutzbedürftigkeit und Schutzwürdigkeit sind wir in der Hollfelder Mulde mit einem Schutzgebiet von 2.200 Hektar im Verfahren und in der Veldensteiner Mulde wird der notwendige Anpassungsbereich des Schutzgebietes nach vorläufigen Ermittlungen ca. 3.500 Hektar betragen. 

Eine weitere beeindruckende Besonderheit der Juragruppe ist, dass der Versorger seit Jahrzehnten hohe Summen investiert, um die Leitungen und Anlagen im Gebiet immer auf dem neuesten Stand zu halten. Das Ergebnis daraus sind unter anderem nur geringe Preissteigerungen auf den örtlichen Wasserpreis und eine äußerst gepflegte Infrastruktur. Nach den Berechnungen eines bayerischen Benchmarking-Projektes ist der Wasserversorger einer derjenigen mit der höchsten Netzerneuerungs- und Investitionsrate im gesamten Freistaat. Laut Werkleiter Hans Hümmer wurden seit 2004 insgesamt 52 Millionen Euro in Anlagen und Leitungsnetz investiert. Dieses vorbildliche Vorgehen wurde dann vom Umweltministerium auch mit stattlichen Fördersummen belohnt: Ein Scheck im Wert von über 6 Millionen Euro wurde im April 2025 vom Bayerischen Umweltminister höchstpersönlich an die sympathischen Franken übergeben. 

Und hier spannen wir jetzt den Bogen zum Betriebsausflug ins Versorgungsgebiet: Es wird viel investiert, es passiert viel rund um die Brunnen und Hochbehälter des Zweckverbands, überall wird fleißig gebaut, saniert, geplant. Da lag es für das Führungsteam nahe, allen Mitarbeitenden die vielen Errungenschaften und Neuerungen einmal zu zeigen. „Grad die Leute in der Verwaltung kommen ja eigentlich nie raus zu den Anlagen. Da ist es doch schön, wenn wir uns alle zusammen mal auf den Weg machen und alles anschauen!“, sagt Elisabeth Ziegler, die kaufmännische Leiterin. 

Und genau das wurde es dann auch: richtig schön! Eine tolle gemeinsame Zeit mit Wanderungen, Besichtigungen, vielen Informationen rund um die Wasserversorgung und die Versorgungssicherheit in der Region, und natürlich mit viel Essen und Trinken! Da lassen sich die Bayerischen Wasserer generell nie lumpen, wenn es um das leibliche Wohl geht. Wir haben Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, schon oft erzählt, welch großer Wert in der Bayerischen Wasserwirtschaft auf gutes Essen gelegt wird. Das ist natürlich in der Juragruppe nicht anders! 

Und so startete der Betriebsausflug direkt mit einem feudalen Frühstück auf dem Bernerhof in Prüllsbirkig. Der urige Hof ist eine Schau – fränkisches Fachwerk, wunderschöne Massivholzmöbel, absolut liebevolle Dekoration – hier isst auch das Auge mit. Besser kann ein Tag eigentlich gar nicht losgehen, fanden wir. 

Nach einer sehr gemütlichen Stunde Frühstück und Ratschen hüpften alle wieder in die Busse und Betriebsfahrzeuge und machten sich auf den Weg zur Besichtigung des Hochbehälters und des Übergabe-Pumpwerks Adlitz-Hohenmirsberg. Hier läuft die Fertigstellung der Hochbehälter-Sanierung und des Pumpenhauses gerade auf Hochtouren. Schon in diesem Herbst soll alles fix und fertig sein. Im Moment sieht es noch stark nach Baustelle aus, aber durch die Ausführungen von Hans Hümmer und Marc Vierhuff, konnten wir uns alle richtig lebhaft vorstellen, wie Hochbehälter und Pumpenhaus aussehen werden, wenn die Baumaßnahme abgeschlossen sein wird. Wie bei allen Anlagen in der Juragruppe liegt auch hier das Hauptaugenmerk auf höchster Versorgungssicherheit und dem neuesten Stand der Technik. Man plant immer mit Blick auf die Zukunft, die Anschaffungen sollen lange halten (mindestens sagenhafte 100 Jahre!) und höchsten Anforderungen der Technik entsprechen. 

Der Hochbehälter mit dem Übergabe-Pumpwerk ist laut Hans Hümmer das Herzstück der Wasserversorgung hier in der fränkischen Schweiz. Der Hochbehälter fasst 3.000 Kubikmeter, also 3 Millionen Liter Wasser. 

Flankiert wird diese Investitionsmaßnahme durch zwei weitere neue Hochbehälter in Troschenreuth bei Pegnitz und in Poxdorf (Gemeinde Königsfeld im Landkreis Bamberg) mit jeweils 2.000 m³ Fassungsvermögen. Damit stehen dann im gesamten System (bis auf Eigenversorgung Trockau) von West-Mitte-Ost oder umgekehrt 10.000 m³ Wasserbevorratung zur Verfügung, die bei Bedarf oder Sonderbedarf in jede dieser 3 Regionen hin und her befördert werden können. Dies dürfte in Bayern pilothaft sein. Allein diese Maßnahme wird weiter 10,5 Mio. € Kosten zur Folge haben. Zusätzlich können 11.700 Liter in der Minute über die 3 leistungsfähigen Brunnen permanent zu gefördert werden.

Durch die identischen Höhenlagen der Behälter kann im Falle eines Pumpen- oder Stromausfalles fast zwei Tage die Region weiter versorgt werden! 

Natürlich ist auch ein großes Notstromaggregat vorhanden – man ist hier auf Krisenfälle aller Art wie lange Stromausfälle, Waldbrände und klimatisch bedingte Veränderungen bestens vorbereitet. Stolz lobt Hans Hümmer sein Team und alle beteiligten Firmen für die „Spitzenleistung, die hier bei der Sanierung erbracht worden ist“. Auch hier wollen wir noch einmal darauf hinweisen, dass der Boden hier in der Region in erster Linie aus Gestein besteht. Was zur Folge hat, dass die Leitungen, die hier in der Gegend verlegt werden, wirklich unter schwierigsten Bedingungen in den Boden eingebracht werden müssen – zum großen Teil mit Hilfe von kontrollierten Sprengungen. Ein einfacher Bagger, wie in anderen Teilen Bayerns, reicht nicht für das fränkische Karstgestein. 

Zu Fuß geht es von Adlitz aus weiter zum nächsten Programmpunkt: Der Besuch der Hohenmirsberger Platte (614 m ü. NN) einer der höchsten Erhebungen des Frankenjura. Der Hochbehälter hier ist unter der Erde, davon sieht man von außen nicht so viel, aber dafür ist die Aussicht vom 28 Meter hohen Turm eine Sensation! 

Nach der Wanderung und so viel lehrreichen Informationen sind natürlich alle hungrig und so bringt uns der Bus nach Langenloh zum nächsten wichtigen Programmpunkt: Ein exzellentes Mittagessen im Landgasthof Thiem. 

Gestärkt und voller Neugier auf den zweiten Teil des tollen Ausflugs steigen wir wieder in die Busse und fahren nach Poxdorf zum nächsten Hochbehälter. Hier stehen zwei Edelstahl-Hochbehälter in einer sehr gepflegten Halle. Erst gibt es wieder einige Informationen zur Halle, zu den Behältern und zum Standort anschließend dürfen alle hochsteigen auf die obere Plattform und von oben einen Blick in die Behälter werfen. Elisabeth Ziegler hatte wirklich vollkommen recht: Gerade für die Verwaltungsangestellten sind solche Anblicke von tausenden Kubikmetern reinsten Trinkwassers, das von innen beleuchtet in strahlendem blau erscheint, ein seltener und staunenswerter Anblick. 

So viel Staunen, Wandern und Lernen macht natürlich am Nachmittag Lust auf Kaffee und Kuchen und so ging´s weiter zur nächsten Station: Kaffee und Süßes im Gasthaus Grasser in Huppendorf. 

Ein bisschen war nach Kaffee und Kuchen die Luft raus, aber es hieß nach der Stärkung „keine Müdigkeit vorschützen!“ und weiter ging es zur Tiefbrunnen-Besichtigung. Hier war der technische Leiter Daniel Hofmann ganz in seinem Element. Er berichtete seinen Kolleginnen und Kollegen von der Technik und den Besonderheiten des Brunnens und alle lauschten dem enthusiastischen Techniker gebannt. Es ist schon toll, wie die Wasserer für ihre Themen brennen, stellen auch wir vom Wasser-Info-Team immer wieder fest. 

Nach der Brunnenbesichtigung brachten uns die Busse zum letzten Programmpunkt: Eine Wanderung durch einen ganz und gar bezaubernden Teil der fränkischen Schweiz, von Rabeneck zum Wasserkraftwerk Köttweinsdorf. Über uns der weiß-blaue Himmel, neben uns die Wiesen, vor uns ein lauer Grill-Abend am „Lustschlösschen“ des Zweckverbands. Den Namen Lustschlösschen hat das Wasserkraftwerk mehr als verdient. Hans Hümmer hat es zu einem wahren Juwel ausgebaut! Hier lassen wir lieber Bilder sprechen als Worte, Sie sehen, liebe Leserinnen und Leser, so ein zauberhaftes Wasserkraftwerk sucht wohl seinesgleichen auf der Welt! 

Hier durften wir mit den Kolleginnen und Kollegen der Juragruppe schließlich bei Bier und Grillen den Tag ausklingen lassen und wir stellen fest: So wunderbare Fortbildungen, mit viel Wissensvermittlung, Bewegung, frischer Luft und fantastischem Essen sollte es deutlich öfter geben! 

Danke, dass wir dabei sein durften, Ihr tollsten Oberfranken von der Juragruppe!! 

Allerliebste Grüße, 

Euer Wasser-Info-Team Bayern e.V. 

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