Die Wasser-Welt hat mit einem neuen Problem zu kämpfen. Im Raum steht ein Bewässerungsverbot mit Tiefengrundwasser aus dem Leitungsnetz, das vor allem die Vereine, Betriebe und Privatpersonen in den Einzugsgebieten der Versorger betreffen würde.
Leider sieht es so aus, als würde die Wasser-Hierarchie – wir haben darüber berichtet – unsere Gesellschaft wesentlich früher treffen als gedacht.
Der erste Entwurf der unteren Wasserrechtsbehörden sähe, bedingt durch die anhaltende Wasserverschmutzung und -knappheit, ein Bewässerungsverbot großer Flächen vor. Das würde zum Beispiel Sportvereine mit Fussball- oder Tennisplätzen genauso treffen, wie die gemeindlichen Flächen oder die Landwirtschaft. Gerade für die Landwirtschaft wäre das eine dramatische Hiobsbotschaft.
„Da hängen Existenzen dran.“, meint dazu Markus Schmitz vom Wasserzweckverband Mittlere Vils. Gerade in seiner Gegend wird viel Gemüse anbaut, das vor allem in der Anwachs-Phase sehr viel Wasser benötigt. „Und nicht nur das: Da geht es ja auch um die Lebensmittelproduktion für uns alle.“
Sind wir wirklich schon so weit fortgeschritten bei Klimawandel und der Wasser-Problematik, dass die Befürchtungen der Versorger, der Wasserschützer:innen und Umweltschützer:innen nun langsam Realität werden? Wird das Wasser so knapp, dass wirklich genauestens vorgeschrieben werden wird, wer wie viel Wasser für welchen Zweck verwenden darf?
Einige Wasserversorger haben sich nun an direkt an die Landräte:innen der Kreise Dingolfing-Landau, Regensburg, Landshut und Straubing-Bogen gewendet. Die Nachricht aus den Behörden scheint zwar im Grunde ein nötiges Übel anzusprechen, aber zumindest der erste Entwurf wirkt vielleicht nicht ganz zu Ende gedacht.
Bisher gibt es auch wenig Vorgaben zur Überprüfung des Bewässerungsverbots, oder konkrete Anweisungen, wer am Ende wieviel bewässern darf, und wer nicht.
Fest steht: Um das Thema Wassersparen kommen Politik, Verbraucher:innen, und Versorger langfristig nicht herum. Zumindest, wenn die Trockenheit über Jahre anhält, und die Niederschläge und die damit verbundene Grundwasserneubildung weiterhin so gering bleiben sollten.
Was hieße das nun konkret zum Beispiel für Privathaushalte? Wie sieht es in Zukunft aus mit Pool-Befüllung und Gartengießen bis hin zur Toilettenspülung? Wie sieht es aus für Landwirte und Landwirtinnen? Die offenen Fragen rund um die Thematik sind zahlreich, und müssen nun rasch von der Politik beantwortet werden.
Steuern wir wirklich auf eine Zeit zu, in der tatsächlich jeder Tropfen kostbar werden wird? Klar, es geht um das Lebensmittel Nummer Eins, der definitiv wichtigste Rohstoff, den unsere Welt zu bieten hat. Das Wasser-Info-Team wird nicht müde werden, immer wieder darauf hinzuweisen, dass wir den blauen Schatz unter der Erde haben. Wie lange werden wir wohl noch so sorglos wie in den vergangenen Jahrzehnten damit umgehen können? Oder ist das Ende der Sorglosigkeit jetzt schon in greifbare Nähe gerückt?
Wir vom Wasser-Info-Team werden Sie auf jeden Fall auf dem Laufenden halten.