Gehört stilles Wasser aus der Flasche abgeschafft?

Weltweit besteht seit Jahren der dramatische Trend, dass Konzerne den Menschen das Wasser wegnehmen.

Sie füllen es, zumeist ohne selbst dafür etwas zu bezahlen, weil Wasser an sich ja kostenlos ist, in Flaschen ab und verkaufen es dann teuer an die Konsument*innen. (Flaschenwasser ist oftmals genau das, was auch bei Ihnen aus dem Wasserhahn kommt – nur kostet es abgefüllt in eine Flasche bis zu tausend Mal so viel. Ein Liter Trinkwasser aus der Leitung kostet in Bayern im Durchschnitt 0,2 Cent.)

Es gibt Regionen in der Welt, die durch dieses Vorgehen wasserarm, oder noch wasserärmer geworden sind. Und dass die entsprechenden Konzerne durch diese Praxis ihren Reichtum noch weiter vermehrt haben, ist eine logische Schlussfolgerung. In Filmen wie „We feed the world“ oder „Abgefüllt“ (Originaltitel: Tapped) kann man sich die ganze schockierende Thematik anschauen.

Wenn man sich überlegt, dass ungefähr 2 Milliarden Menschen weltweit keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, kann man kaum glauben, dass es solche gewissenlosen Vorgänge überhaupt geben kann. Wer macht sowas – Menschen und Tieren das Wichtigste wegnehmen, was sie haben, was sie zum Überleben brauchen, um Profit daraus zu schlagen? Dafür fehlt uns jegliches Verständnis.

Unfassbarerweise passiert das auch hier in Deutschland. Direkt vor unseren Augen. Der einzige Unterschied ist, dass wir grade hier in Bayern so viel Wasser haben, dass der Bevölkerung das bisher kaum auffällt. Dass die Brunnen der Wasserwerke immer tiefer werden müssen, dass bei vielen Schadstoffen die zulässigen Grenzwerte erreicht werden, dass Wasseraufbereitungsanlagen auch bei uns in Bayern keine Ausnahme mehr sind, fällt den Verbrauchern und Verbraucherinnen noch nicht auf. Weil, das was aus der Leitung kommt, passt auf jeden Fall zum Kochen, Abspülen, Runterspülen und Duschen. Als das, was es ist, wird es nur sehr selten wahrgenommen: Das wichtigste Grundnahrungsmittel.

Und auch, wenn Sie, lieber Leser, liebe Leserin, es noch nicht wissen, oder zumindest noch nichts davon merken: Das Wasser wird auch bei uns in Bayern knapp. Also, das saubere Wasser. Wasser gibt es immer noch genug. Wie wir an regelmäßigen Jahrhunderthochwassern sehen, haben wir streckenweise sogar viel zu viel Wasser. Allerdings muss man ehrlicherweise auch sagen, dass die schlimmen Hochwasser zum Teil auch damit zusammenhängen, wie wir als Gesellschaft mit unserem Wasser umgehen. Flüsse werden begradigt wo es nur geht, sie werden ausgebaut, in ihren natürlichen Verläufen so stark eingeschränkt, dass sie einfach übergehen müssen. Es wäre wirklich höchste Zeit für ein generelles Umdenken, was unseren Umgang mit der Natur, und im Speziellen mit unserem Wasser angeht.

Fakt ist: In Bayern gibt es jetzt schon ein Grundwasserproblem. Und traurigerweise ist es auch Fakt, dass Getränkehersteller unser gutes Trinkwasser abpumpen, um damit Geld zu verdienen.

Die gute Nachricht ist: Hier kann jeder und jede wirklich DIREKT darauf Einfluss nehmen! Trinken Sie ab heute nur noch Wasser aus der Leitung und schlagen Sie profitgierigen Abfüll-Unternehmen ein Schnippchen!

Bei vielen Umweltschutz-Themen ist es ja so, dass man als Einzelner und Einzelne eigentlich kaum etwas machen kann. Klar, man kann darauf verzichten, Billigware aus Fernost zu kaufen. Man kann sich überhaupt sehr in Konsum- und sonstigem Verzicht üben. Oje, wir hören schon wieder die ersten Aufschreie. Wenn es um Verzicht geht, hört nämlich der Spaß bei den Meisten auf.

Aber wenn Sie auf Trinkwasser aus der Leitung umsteigen, können Sie direkten Einfluss nehmen, ohne dabei auf irgendetwas verzichten zu müssen! Und Sie sparen auch noch Geld – ist das nicht die perfekte Kombination? Die Umwelt schützen und Geld sparen ohne Verzicht üben zu müssen?

Wenn jemand gerne Sprudelwasser trinkt, sei es ihm oder ihr gegönnt. Und wir wollen ja jetzt auch nicht die Getränke-Industrie insgesamt bashen. Es geht wirklich ausschließlich um das stille Wasser in Flaschen. Das kommt nämlich genau so bei Ihnen aus der Leitung, und es ist sogar noch strenger kontrolliert als das Mineralwasser aus der Flasche!

Das machen Ihre örtlichen Wasserversorger für Sie. Weil sie Wasserliebhaber sind. Weil sie Umweltschützer sind. Weil ihnen Ihre Versorgung und Ihre Gesundheit am Herzen liegen.

Und sie schlagen keinen Profit aus Ihrer Versorgung mit bestem Trinkwasser. Sie können Ihren Stadtwerken/Zweckverbänden da wirklich vertrauen, weil sie gesetzlich dazu verpflichtet sind kostendeckend und nicht gewinnbringend zu wirtschaften.

Probieren Sie es einfach mal aus: Hahn auf statt Kisten schleppen. Ist für alle besser – für Sie, für die Umwelt, und für Ihren Geldbeutel.

Falls Sie Fragen zum Thema haben, wenden Sie sich jederzeit sehr gerne an uns:

Stellvertretend für unsere wunderbaren Wasser-Versorger steht Ihnen das Wasser-Info-Team Bayern e.V. für alle Ihre Fragen jederzeit zur Verfügung.

Viele liebe Grüße,

Ihr Wasser-Info-Team Bayern

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