Vor einiger Zeit haben wir Ihnen in einem Beitrag vorgestellt, wie Sie täglich in Ihrem Bad unser Wasser schützen können. Von festem Shampoo bis „Wasser aus beim Hände waschen“, finden Sie hier unsere Empfehlungen.
Heute möchten wir mit Ihnen sozusagen eine Tour durch Ihren Alltag machen, um herauszufinden, wo in dieser Hinsicht bei Ihnen noch Potential zum einfachen, und nebenbei auch kostensparenden, Schutz des Trinkwassers besteht.
Es ist ja nicht nur so, dass ein sorgfältiger Umgang mit der Ressource „Trinkwasser“ ein Kosten- und Umweltschutzfaktor ist. Auch der Umgang mit unserem Abwasser wirkt sich langfristig auf Ihre Nebenkosten aus, und noch ein wenig längerfristig auch auf die Qualität Ihres Trinkwassers.
Alles, was Sie heute an Chemikalien und Fremdstoffen in Ihr Abwasser einbringen, muss ja in der Kläranlage herausgefiltert werden. Also, alles, was möglich ist. Denn alle Stoffe kann eine Kläranlage leider nicht aus dem Abwasser entfernen. Und dann, am Ende des Reinigungsprozesses, wird das geklärte Wasser in naheliegende Oberflächengewässer eingeleitet. Zusammen mit den Stoffen, die auch nach der Klärung im Wasser verbleiben. Das wird dann durch die unterschiedlichen Schichten im Boden nochmal gefiltert, und landet dann, mit unterschiedlich langer Zeit für die Reise, wieder im Grundwasser. Von da wieder im Wasserwerk, von da wieder in Ihrem Hahn.
Sie verstehen, worauf wir hinauswollen, oder?
Also, was können Sie nun ganz konkret für den Wasserschutz tun? Hier wären die 10 Wasser-Info-Tipps für mehr Wasserschutz im Haushalt:
- Gehen Sie insgesamt sparsam mit der kostbaren Ressource Trinkwasser um. Drehen Sie den Hahn ab, wann immer Sie das Wasser nicht wirklich direkt verbrauchen. Das gilt für das Einseifen beim Händewaschen genauso, wie beim Duschen, bei der Klospülung (die Stopptaste hat wirklich eine Funktion!), oder beim Geschirr abspülen.
- Umweltfreundliche Putzmittel verwenden. Nehmen Sie nicht das teure, scharfe Zeug aus dem Supermarkt. Zitronensäure oder Essig-Essenz und Schmierseife bekommen das Haus genauso blitzblank!
- Verwenden Sie auch bei der Körperpflege und Kosmetik Naturprodukte. Und das muss gar nicht teuer sein! Aus Quark, Honig und Haferflocken lässt sich beispielsweise eine prima Gesichtsmaske zaubern, und Kokosöl ist besser als jede Bodylotion. Weitere Beispiele für selbstgemachte Naturkosmetik finden Sie unter anderem auf www.utopia.de
- Achten Sie beim Kauf von neuer Kleidung darauf, keine Billigprodukte zu kaufen. Wenn Sie jetzt sagen, Ihnen fehlt das Geld für teure Klamotten, ist unser Ratschlag: Schauen Sie sich auf Kleidertauschbörsen und am Kleinanzeigenmarkt um. Da lassen sich viele kostengünstige Schnäppchen machen, ganz ohne, dass Sie Gewässer in China oder Bangladesch mit giftigen Chemikalien und Färbemitteln aus der dortigen Modeindustrie belasten. Seien Sie sich bewusst, dass das Wasser, das heute in einem vergifteten Gewässer in China ist, irgendwann in der Zukunft bei uns als Regen wieder herunterkommen wird.
- Das Gleiche gilt für Schuhe. Nehmen Sie lieber etwas mehr Geld in die Hand, und haben Sie lieber weniger Paare, oder kaufen Sie sie gebraucht. Es müssen ja nicht kaputte oder ausgetretene Exemplare sein. Oft waren es Fehlkäufe, oder sie passen dann doch nicht richtig. Und auch hier gilt: Alles, was Sie nicht neu kaufen, muss anderswo nicht unter katastrophalen Bedingungen für Mensch und Natur neu produziert werden.
- Auch Medikamenten-Rückstände sind eine Belastung für das Abwasser und somit auch für das Grundwasser. Der größte Teil der Tabletten, die wir einnehmen, wird am Ende über die Nieren wieder ausgeschieden. Man sollte sich bei Medikamenten ohnehin gut überlegen, ob man sie wirklich braucht. Oft gehen die Kopfschmerzen durch einen Spaziergang an der frischen Luft genauso wieder weg, wie durch ein Schmerzmittel. Und gegen Rückenschmerzen hilft tägliches Workout tausend Mal besser als jede Tablette. Sie tun also auch hier wieder sowohl sich selbst, als auch Wasser und Umwelt einen großen Gefallen, wenn Sie jede Art von Arzneimitteln sehr sorgsam anwenden. Aber setzen Sie nicht dem Wasser zuliebe Ihre Herztabletten ab! Das wäre eindeutig zu viel des Guten!
- Nehmen Sie umweltfreundliches Waschmittel. Die Zeiten, in denen die umweltschonenden Mittel die Wäsche nicht so schön weißgewaschen haben, sind lange vorbei. Es gibt keinen Grund mehr, zu sogenanntem Markenwaschmittel zu greifen. Übrigens auch nicht beim Preis – die Markenprodukte kosten am Ende oft mehr, als vergleichbare Produkte aus dem Ökoladen oder dem Internet. Die Öko-Waschmittel sind nämlich richtig sparsam bei der Dosierung.
- Essen Sie weniger Fleisch. Uns ist klar, das ist ein Punkt, der oft für Aufregung sorgt. Keine Angst, wir wollen Ihnen nicht das Schnitzel vom Teller nehmen – auch beim Wasser-Info-Team wissen die meisten von uns ein gutes Schweiners zu schätzen. Aber es spricht auch aus gesundheitlichen Gründen nichts dagegen, einfach mal auf eine Kartoffelspeise oder Spaghetti mit Tomatensauce zurückzugreifen. Dagegen ist doch prinzipiell eigentlich nichts einzuwenden, oder? 🙂
- Fahren Sie weniger Auto. Auch hier ist es sowohl der Gesundheit, als auch Wasser und Umwelt zuträglich, wenn Sie hin und wieder das Radl oder die Öffis nehmen. Besonders belastend für das Wasser ist beim Autofahren der Reifenabrieb. Auf dem Blog www.lebensraumwasser.de finden Sie einen Beitrag zum Thema Reifenabrieb.
- . Trinken Sie Wasser aus der Leitung, nicht aus der Flasche! Trinkwasser spart CO2, weil alle Lieferwege mit dem LKW, jegliche Abfüllung und der Transport nach Hause entfällt. Mehr zum Thema Trinkwasser aus der Leitung erfahren Sie auf der Homepage von a tip:tap.
Das waren unsere 10 Tipps für mehr Wasserschutz im Alltag. Wir hoffen, Sie konnten die ein oder andere Inspiration mitnehmen und wünschen Ihnen viel Spaß auf der nächsten Kleidertauschparty.
Und: Wohl bekomm´s beim nächsten Glas Trinkwasser! Direkt aus der Leitung und direkt von Ihrem örtlichen Wasserversorger!
Viele liebe Grüße,
Danke für die Zusammenstellung der Ideen zum Wassersparen.
Zum Thema Wassersparen durch bewussten Konsum lässt sich sicherlich am meisten einsparen.
Allerdings ist das in einem globalen Wasserkreislauf auch nicht mehr alles so einfach mit dem einsparen.
Grundsätzlich finden es gut die Verbraucher dazu anzuhalten Leitungswasser als Trinkwasser zu verwenden, allerdings nicht ohne Risikoaufklärung.
Wir testen deutschlandweit Leitungswasser in Privathaushalten und müssen gestehen, dass die versprochene Wasserqualität der Wasserwerke in vielen Fällen nicht beim Verbraucher aus der Leitung kommt. Mittlerweile ist jede vierte Probe nicht innerhalb der Grenzwerte der Trinkwasserverordnung. Das Leitungswasser ist so gesehen von hervorragender Qualität bis es beim Verbraucher ankommt.
Zudem unterstützen wir die Forderung des Bundesumweltamtes weitere Filterstufen für Mikroverunreinigungen wie z.B. Nanoplastik und Endokrine Disruptoren in der Trinkwasserverordnung aufzunehmen.
Ansonsten ein hoch auf das Leitungswasser! Prost.