Kein Schnee aus der Spraydose! Für Wasser, Umwelt und Eure Gesundheit.

Die festliche Jahreszeit ist bekanntlich geprägt von einem Hauch von Magie, Glanz und oft auch von Schnee. Schnee ist ja auch wirklich etwas ganz Zauberhaftes und Stimmungsvolles, und wer wünscht sich nicht weiße Weihnachten.

Um sich den Zauber von Schnee auch in die Häuser und Geschäfte zu holen, wird immer wieder auf künstliche Deko-Schnee-Spraydosen zurückgegriffen. Davor möchte das Wasser-Info-Team in diesem Beitrag warnen, denn die weiße Pracht aus der Sprühdose kann Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit haben.

Grund genug, um über umweltfreundlichere Alternativen nachzudenken. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir die verschiedenen Gründe, warum der Einsatz von künstlichem Deko-Schnee vermieden werden sollte und zeigen nachhaltige Ideen für ein lichtvolles Weihnachtsfest auf.

Umwelt- und Wasserbelastung

Spraydosen zur Erzeugung von künstlichem Schnee können schädliche Chemikalien und andere potentiell giftige Substanzen enthalten. Die landen nach Gebrauch in Wasser und Umwelt und können dort nur schwer oder zum Teil gar nicht mehr entfernt werden. Neben Mikroplastik können die Sprays auch PFAS enthalten. Das ist eine Gruppe aus Industriechemikalien, die wasser-, fett- und schmutzabweisende Eigenschaften haben, und die in vielen Produkten des täglichen Gebrauchs eingesetzt werden. Dazu gehören zum Beispiel Geschirr, Textilien wie Outdoor- und Arbeitskleidung, Papier, Pizzakartons, Teppiche, Wachs, Schmiermittel, Lösungsmittel, Pestizide sowie Baustoffe, oder auch spezielle Lacke und Farben.

PFAS nennt man umgangssprachlich auch „ewige Chemikalien“. Sie sind wie bereits erwähnt nur schwer oder gar nicht aus der Umwelt zu entfernen, sie belasten Tiere, Pflanzen, und am Ende der Kette natürlich auch die Menschen. Durch ihre vielfältigen Einsatzbereiche lässt sich nicht ausschließen, dass diese auch im Sprayschnee vorkommen.

Wenn dann Weihnachten vorbei ist, und die künstliche Pracht wieder abgewaschen und weggeputzt wird, landen die Inhaltsstoffe schließlich im Abwasser. Von da aus gelangen diese über den Wasserkreislauf in Bäche, Flüsse, Seen, im Boden, und im weiteren Verlauf irgendwann in unseren Lebensmitteln, in unserem Trinkwasser, und damit in unseren Zellen.

Gesundheitsrisiken

PFAS sind nicht nur schlecht für Wasser und Umwelt. Diese riesige Stoffgruppe umfasst nach letzten Schätzungen mehr als 10.000 verschiedene Stoffe, die zum Teil als krebserregend eingestuft sind. Schon aus diesem Grund sollte man auf Sprühschnee verzichten. Neben dem Verdacht auf ein erhöhtes Krebsrisiko können die Kunstschnee-Aerosole auch die Atemwege reizen oder kleine Kinder könnten auf die Idee kommen, den künstlichen Schnee zu essen. Laut dem Giftinformationszentrum [https://www.ggiz-erfurt.de/kunstschnee.html] kommt es dabei selbst bei Verschlucken von kleinen Mengen sehr häufig zu Magen-Darm-Störungen.

Wir sehen – Sprayschnee ist für niemanden gesund. Und mal ehrlich: Das weiße Gekrümel nach Weihnachten wieder wegzuputzen, ist auch einigermaßen nervig, oder?

Daher raten wir zu nachhaltigen Alternativen für festliche Weihnachts- und Winter-Dekorationen.

Hier eine kleine Liste unserer Ideen, die je nach Kreativität wahrscheinlich unendlich erweitert werden kann:

  1. Biologisch abbaubare Schneeflocken: Entscheide dich für Schneeflocken aus biologisch abbaubaren Materialien, die keine schädlichen Rückstände hinterlassen oder mach den Kunstschnee gleich ganz selbst. Hier wäre eine Anleitung dafür: [https://www.smarticular.net/spruehschnee-alternative-fensterschnee-schneespray-fenster-selber-machen-ungiftig/]
  2. Wiederverwendbare Dekorationen die jedes Jahr erneut zum Einsatz kommen können, anstelle von Einwegprodukten.
  3. Natürliche Elemente: Sammle Zweige, Tannenzapfen und andere dekorative Pflanzen oder Pflanzenteile, um eine festliche Atmosphäre zu schaffen.
  4. Plastikfreie Textilbänder und Girlanden aus Naturfasern.
  5. Essbare Deko: Back Plätzchen in Schneeflockenform, mach Zuckerguss drauf, und fädle die auf eine Schnur oder vielleicht sogar eine Lichterkette. Der Vorteil: Beim Abbauen der Deko kannst Du dann alle Plätzchen auffuttern!

Insgesamt ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass auch unsere Festtags-Dekorationen einen Einfluss auf Wasser, Umwelt, und unsere Gesundheit haben. Die Entscheidung für umweltfreundliche Alternativen kann nicht nur dazu beitragen, die Umweltbelastung zu verringern, sondern auch ein Bewusstsein für nachhaltiges Handeln schaffen.

Wir wünschen eine zauberhafte Vorweihnachtszeit und viel Spaß beim Basteln und Dekorieren,

Euer Wasser-Info-Team Bayern e.V.

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